2 verrückte, krasse, schöne und unglaubliche Wochen

Da unsere Visa nur 30 Tage gültig sind, müssen Sarina und ich uns langsam auf den Weg nach La Paz in die deutsche Botschaft machen. Am 23. September fahren wir nachts um halb 2 los nach Cochabamba. Ich hab keine 2 Stunden geschlafen und bin gottfroh, dass der Nachwächter uns begleitet. Sonst würden wir wahrscheinlich nicht mal unseren Bus finden. Die Busfahrt ist zum abgewöhnen schön. Mein Fenster geht nicht zu, also ist es nicht nur affenkalt sondern auch staubig. Ausserdem  machts dem Fahrer Spass besonders nahe am Abgrund zu fahren und die Quechua-Omis rennen panisch hin und her und rufen “Der Bus kippt, wir müssen alle sofort raus!!”. Einmal versuche ich eine von ihnen zu beruhigen aber sie hört mir nicht zu, also versuche ich lieber noch ein bisschen zu schlafen.

Am Morgen kommen wir in Cochabamba an und in Cadeca sagt man uns ÜBERRASCHUNG! Die Mienenarbeiter haben Strassenblockaden aufgebaut und es fahren keine Busse mehr  🙂 Que bien…also bleiben wir erst mal ein paar Tage in Cocha und hoffen, dass es bald weitergeht. Ehrlich gesagt ist es gar nicht soo schlimm ein paar freie Tage bei wunderschönem Wetter in der Stadt zu verbringen. Wir gehen richtig gut Essen, spazieren den Prado entlang, kaufen an der Strasse Klamotten und so weiter…

Für Sonntag wurden wir von ein paar Schwestern eingeladen zum Mittagsessen und sie haben sich viel Mühe gemacht. Es gibt papa a la huanca, Gemüse, Pizza, Palmherzen, obstsalat und alles vegetarisch!!!

Danach laufen wir ein bisschen über die Cancha und schauen die Stände an. Mittags gibt es bei einer Deutschen Kaffee & Kuchen und wir dürfen Baumtomaten probieren. Sie lebt seit über 30 Jahren in Bolivienund kennt Sarinas Vater. Weil es doch schon späters ist fahren wir mit dem Taxi heim, mit dessen Fahrer wir gleich ins Gespräch kommen. Er ist auch aus Independencia.

Montagabend besuchen wir eine kleine Tanzgruppe, die uns sogar ein paar Schritte beibringen. Nachdem für den 26. aber ein Streik für alle, die irgendwas mit Verkehr zu tun haben angekündigt wird, fahren wir lieber schnell nach Inde zurück.

So feier ich also meinen Geburtstag nicht wie geplant am Ufer des Titicacasees, sondern hier im Centro. Auch nicht schlecht 🙂

Am Frühstückstisch liegen Blumen auf meinem Platz und im Kindergarten ist heute kein normaler Unterricht, sondern wir gehn Fussballspielen. Ich hab den Foto mitgenommen, aber die Fotos kann ich erst später reinstellen wenn wir mal wieder in Cocha sind. Momentan geht hier ein bisschen Wind also funktioniert das Internet nicht richtig.

Nach dem Abendessen wurde ich von jedem mit einer handvoll Konfetti beworfen, was Glück bringen soll. In erster Linie macht es vor allem spass…nämlich denen, die werfen!! 🙂 Cinda die süsse hat mir nachts noch schnell einen Kuchen gebacken und er ist so lecker, dasser nciht lange überlebt. Später im Living bekomme ich noch einen Kuchen von den Köchinnen und einen gehäkelten Untersetzer in rosa. Wir sind dermassen k.o. dass wir am nächsten morgen erst kurz vor knapp aufstehn und im Bett frühstücken. Heute ist eine bolivianische dorfhochzeit, die wir uns anschauen wollen, also gehn wir mittags in die Kirche. Gottesdienste sind hier ein bisschen anders als wire s gewohnt sind, das heist auf keinen fall schlechter aber auf jeden fall lockerer und ungewohnt für uns. Vor dem Weihwasserbecken müssen wir erst mal warten weil eine Frau daraus trinkt und sich daran wäscht. Neben uns schläft einer lautstark, hinter und telefoniert eine junge Frau. Kinder rennen um den Altar und spielen, einen hochzeitskuss gibt es nicht. Nach der Kirche spielt ein Band, es gibt gratis Schnaps und chicha und ab jetzt wird 3 Tage lang nur gefeiert! Wir schauen am Abend nochmal kurz mit 2 Freunden vorbei und dürfen sofort die Torte probieren. Pappsüss is leider nicht ganz so mein Fall, deshalb schenke ich sie an ein mädel ausm Kinder weiter.

Noch in dieser Nacht fahren wir schon wieder los nach Cocha. Die busfahrten allein sind ziemlich anstrengend und wir verbringen den Nahmittag gechillt in cadeca und schlafen eine Nacht durch. Wir wollen in einem der Restaurants so ein Mittagessen für 15 Bolivianos aber warden überall nur abgezockt. “ooh tut mir leid aber plötzlich gibts nur noch Gerichte ab 60 bolivianos…” Schon klar, danke. Dafür lernen wir in einem Fastfoodrestaurant einem krass aussehendn Strassenkünstler aus Paraguay kennen, der sogar einen deutschen Satz kann. “Ich liebe dich!”

Am 1. Oktober gehts dann weiter nach La Paz. Die Landscahft auf der Strecke ist nciht so mein Fall und da wir Plätze im schlafbus zum Preis der einfachen Klasse kriegen konnten, schlaf cih erst mal ne runde weiter. Die Fahrt dauert extreme lang. Mitten in der pampa dreht der bus plötzlich um, fährt ein Stück zurück, dreht wieder um und weiter gehts. Grund bis heute unbekannt…

In einem vorort von La Paz haben wir dann noch einen Platten und der reifen muss gewechselt werden. La Paz an sich ist meiner Meinung nach keine schöne Stadt. Man muss lange suche nbis man ein freundliches Gesicht entdeckt und die Berge aus Häusern, die Höhe und die Abgase erdrücken einen schier.

Ich weiss, ich schreibe gerade ein bisschen negativ, aber die Ankunft in La paz war für mich persónlich ein kleiner Tiefpunkt. Nach einer Weile finden wir  ein kleines Hostal im Zentrum und es geht besser.

Abends finden wir das winzige Restaurant Marrakesh, dessen Wirt uns spontan auf Gratistee einlädt und Geschichten aus seinem Leben erzählt. Das Restaurant ist richtig schön orientalisch eingerichtet und hat eine gemütlich Atmospháre. Dienstag gehen wir auf den Hexenmarkt und wrden bald von Sarah aus der Schweiz angesprochen. Wir verbringen den Tag zusammen und lassen den Abend bei bolivianischem Bier in einer englischen Bar ausklingen.

Ein Freund erklärte mir, wenn er sich an einem Fleck nciht wohlfühlt, packt er seine Sachen uns zieht weiter. Was soll er an einem Ort an dem er nciht glücklich ist? Eigentlich hat er echt recht und weil uns La Paz nicht besonders gefällt, fahren wir weiter an den Titicacasee. Morgens gehn wir nochmal richtig gut frühstücken, besuchen den Zoo und ich hole mir dort den schönsten Sonnenbrand den man sich nur vorstellen kann!!  aber naja, passt schon.

Im Bus nach Copacabana lernen wir die 2 verrücktesten und unglaublichsten Männer der Welt kennen. 🙂

Nachdem wir schliesslich ein Hostal gefunden haben, zeigen sie uns das Dorf und wir lernen schnell ein paar Jungs kennen, und die besten Bars auch. In einer Pizzeria warden wir einer Horde Polizisten vorgestellt, die uns spontan zu einer privaten Tour auf die Isla del Sol einladen. Wir werden die Insel fernab aller Touristenwege sehen also wären wir blöd das Angebot abzulehnen!

Morgens um 6 fährt das Boot ab.

Problem: Handyakku is leer, Handy selbst is aus und im Hostal gibt es weder Wasser noch Strom. Im Hostal schlafen alle also können wir auch keinen bitten uns zu wecken. Der Hahn im Innenhof is zwar noch wach aber den kannste voll vrgessen. Der kräht nicht mal, der pickt nur und zwar mit vorliebe n meinen Schuh während ich im Innenhof meine Zähne putz!

Lösung: einer der Männer wird uns wecken.

…war das nicht irgendwie klar, dass genau dieser Mann verschläft und wie 10 vor 6 durch heftiges Klopfen an der Tür aus dem Schlaf gerissen werden?

Irgendwie schaffen wire s trotzdem und wir verbringen einen unvergesslichen Tag auf der Insel. Wir wander auf den 2. Höchsten Berg der Insel auf der sich ein Platz fïr Zermonien befindet, legen einen  Stein auf die Steintürme, fühlen die Wärme aus dem heiligen Boden, waten durchs Wasser, schauen den Frauen auf den Feldern zu.

Abends wieder zuück in Copa werden wir auf der Strasse von Laurence angesprochen. Auch sie ist auf der Suche nach einem Restaurant und schliesst sich uns an.Später sehen wir in einem Café ein paar fReund sitzen und nach einem gemeinsamen Gläschen Wein gehn wir alle in die Karaokebar. Die Einheimischen erzählen uns viel über Pachamama, Tata Inti und das alles. Ich möcht unbedingt noch mehr über ihre Beziehung zur Natur und ihren Glauben lernen, das ist der Wahnsinn! Bevor wir auch schon wieder zurück nach La Paz müssen, lassn Sarina und ich es uns nicht nehmen, im Titicacasee zu schwimmen. Alle haltn uns für verrückt aber ganz ehrlich…die Donau ist um einiges kälter! Uns stört es nciht mal dass wir keinen bikini dabeihabn und springen halt ohne rein 😀

Am Terminal in La Paz frägt mich ein junger Mann ob es stimmt, dass man in Deutschland Steuern furs Fernsehn zahlen muss. Unglaublich dieses Deutschland!

In Cocha stehn wir am Terminal und kriegen keine Tickets mehr nach Inde. Zum Glück steht direct hinter uns ein Typ, der uns sein verkauft und so gehts doch noch los. Es bleibt sogar noch Zeit für einen leckeren Api mit Pastel an einer abgelegenen Plaza. Dummerweise steigt nach einer halben stunde Fahrt Rauch aus der Fahrerkabin und wir müssen zurück nach Cocha. Dort warten wir 4 Stunden auf einen Ersatzbus aber ein 23-jähriger aus Inde fährt mit dem gleichen Bus und wartet mit uns. Wir kennen ihn schon weil ich einmal auf Quechua “Sprich nciht mit uns!” gesagt hab und wir dadurch ins Gespräch kamen. Mert man die Ironie?

Spätabends kommen wir doch ncoh in Inde an, todmüde aber glücklich.

Die Erfahrungen und Eindrücke dieser 2 Wochen sind so unwahrscheinlich gross (und die moisten acuh wunderschön!!) aber ich kann hier über den Blog nur einen winzigen Teil davon nach Deutschland bringen. Ich freue mich schon darauf, euch in allen Einzelheiten darüber zu erzählen den das hier ist nur das gröbste.

2 Kommentare

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  1. Wow, noch nicht allzu lange weg und schon kann man kein Deutsch mehr 😀

  2. Hola chicas, ich wünsch euch schöne Weihnachten!!!
    u hoffe sehr, dass es euch immer noch so gut gefällt in Inde, wie am Anfang.
    genießt die Ferien , das neue Schuljahr wird anstrengend 😉
    abrazo y besos les manda Elisabeth

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